Anlaufstelle für ältere Gehörlosen
Anlaufstelle für ältere Gehörlosen
Birgit Schmale erhielt als Ehrenamtspreis die „Fleißnadel 2013“
Iserlohn. Birgit Schmale vom Gehörlosenverein Iserlohn erhielt die Fleißnadel 2013. Zu den ersten Gratulanten gehörten Dagmar Freitag, Ehemann Dieter und die Jury-Mitglieder, bevor auch die bisherigen Preisträger sie beglückwünschten.
Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag würdigte die Iserlohnerin als „unverzichtbare Anlaufstelle für ältere und weniger selbständige Gehörlose“. Seit 1977 engagiert sie sich als Schriftführerin des Gehörlosenvereins Iserlohn und Webmasterin der Homepage. Sie erledigte Einkäufe oder Behördengänge für Gehörlose, die damit allein überfordert wären. Und sie sucht den Kontakt zu den Hörenden – die Einladungen an die politischen Entscheidungsträger von Stadt, Land und Bund sind neu und ein Beispiel mit Folgen.“
Dagmar Freitag erinnerte an die ersten Kontakte: „Birgit Schmales stetiges Werben um die Einbeziehung von gehörlosen Menschen in die aktuelle Tagespolitik hat dazu geführt, dass ich bei Diskussionsveranstaltungen über die großen politischen Themen immer mit Gebärdendolmetscherin anbiete – nicht nur im Wahlkampf, wohlgemerkt.
Dank an Elmar Mohr
Birgit Schmale und ihre Mitstreiter, die ihr Vereinsleben ehrenamtlich gestalten, hätten auch ihr die Augen geöffnet: Gehörlose haben grundsätzlich das gleiche Recht auf Teilhabe wie Menschen ohne Einschränkungen, sagte die Politikerin, die dafür warb, dass dieses Beispiel Schule macht. Dagmar Freitag bekannte: „Ich habe sehr viel von ihr gelernt und das aktiv eingebracht zu rot-grünen Zeiten, als wir die Anerkennung der Gebärdensprache gesetzlich verankert haben. Dagmar Freitag dankte Elmar Mohr als Ideengeber des Ehrenamtspreises.
Festredner Horst-Werner Maier-Hunke warb für das ehrenamtliche Engagement in der Wirtschaft: „Die Zukunft unserer Gesellschaft hängt nicht allein vom Wachstum und Wohlstand ab. Ebenso entscheidend ist die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. An dieser Stelle kommt dem Ehrenamt eine Schlüsselfunktion zu.“ Nach Auffassung des Arbeitgeberpräsidenten tun Unternehmen gut daran, ihren Mitarbeitern Freiräume für ihr gesellschaftliches Engagement zu gewähren: „Mit Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung, Freistellungsmöglichkeiten oder durch die Erlaubnis zur Nutzung betrieblicher Infrastruktur zeigen sie ihre Wertschätzung für den Einsatz ihrer Mitarbeiter für das Gemeinwohl.“ Maier-Hunke wirbt für die Bevorzugung von Ehrenamtlichen: „Wer bei gleicher fachlicher Qualifikation einen ehrenamtlichen engagierten Bewerber oder einen Absolventen eines Freiwilligendienstes bei Einstellungsverfahren und Beförderungen vorzieht, setzt ein Zeichen für das Ehrenamt und fördert die Verantwortungskultur im Unternehmen.“
cofi
Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger + Zeitung
Montag, 11. November 2013